Künstliche Intelligenz (KI): Namensstrategien gegen die Angst

März 19, 2018

KI entwickelt sich so rasant, dass sie laut aktuellen Umfragen bei vielen Deutschen mehrheitlich negative Empfindungen auslöst. Bei der Produktbenennung ist daher Fingerspitzengefühl gefragt.

Technisch klingende Namen für Hightech-Produkte sind out. Heute gilt: Je intelligenter das Produkt ist, desto menschlicher sollte der Name sein. Menschlich wirkende Namen bauen Ängste ab, weil sie dem Anwender Identifikationsmöglichkeiten bieten und ihm durch den zunehmenden Dialog sogar ans Herz wachsen können. Die fortschreitende Emotionalisierung zwischen Mensch und Maschine spiegelt sich auch darin wider, dass Alexa, Siri und Co. bei so manchem Heavy User inzwischen den Status eines Familienmitglieds hat. Dennoch überwiegen in Deutschland Skepsis und Angst, wenn es um künstliche Intelligenz geht.

Viele offene Fragen

Diese Skepsis spricht auch aus einer im Oktober 2017 veröffentlichten Studie der digitalen Kommunikationsagentur Syzygy. Befragt wurden 2.000 deutsche Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren. Deren Verhältnis zu Künstlicher Intelligenz sei ambivalent, so das Fazit. Denn das große Interesse an der neuen Technologie geht einher mit einem ausgeprägten Gefühl der Bedrohung. 52 % signalisierten Interesse, gleichzeitig gaben 57,3 % der Befragten an, skeptisch zu sein. Bei 45,1 % war das vorherrschende Gefühl Misstrauen und bei 9,1 % Angst. Stärkster Treiber ist die Angst vor dem Job-Verlust. Jeweils etwa 15 % der Befragten befürchten außerdem, dass KI in ihre Privatsphäre eindringt, dass die Technik unkontrollierbar oder kriminell missbraucht wird. Trotz aller Skepsis sehen die Befragten allerdings auch die Vorteile von KI – zum Beispiel die Zeitersparnis, wenn Sprachassistenten Dinge auf Zuruf erledigen oder Energieeinsparungen durch Smart-Home-Anwendungen. Studien-Download: https://daks2k3a4ib2z.cloudfront.net/59c269cb7333f20001b0e7c4/59d7792c6e475e0001de1a2c_Sex_lies_and_AI-SYZYGY-Digital_Insight_Report_2017_DE.pdf

Vorteile in den Namensfokus rücken

„Genau hier gilt es mit der Namensstrategie anzusetzen“, erklärt Nomen-Chefin Sybille Kircher. „Sympathische Namen lenken die Aufmerksamkeit weg von der technischen Leistung hin zu den Vorteilen des Systems. Sie wecken Vertrauen und schaffen Anreize, die intelligente Technologie auszuprobieren.“ Anbieter von KI-gesteuerten Services – etwa rund um Autonomes Fahren oder Fliegen, Medizinische Diagnostik oder Bankgeschäfte – sollten sich daher frühzeitig mit der Namenswahl beschäftigen und dabei auf Emotionalisierung setzen.

Was macht einen Namen denn sympathisch?

Amazon hat sich mit Alexa erfolgreich als First Mover im Markt platziert. Viele andere Anbieter haben deshalb ebenfalls Vornamen gewählt, um ihre Sprachassistenten, Chatbots und Roboter sympathisch und emotional ansprechend erscheinen zu lassen. An dieser Namensstrategie ist zwar nichts auszusetzen, doch stößt sie mittlerweile an ihre Grenzen. Kreative Ideen sind gefragt, wie sich die Vorteile von KI im Namen darstellen lassen. Patentrezepte gibt es nicht, aber gute Beispiele. So setzt eine Tochtergesellschaft des Alphabet-Konzerns die Arbeiten von Google Driverless Car seit Ende 2016 unter dem Firmennamen Waymo fort. Der Name ist kurz, klingt gut und transportiert noch dazu den Hauptbenefit „Mobilität auf allen Wegen“.

Sie möchten ein intelligentes Produkt emotionalisieren? NOMEN entwickelt zukunftsfähige Namensstrategien basierend auf unterschiedlichen Positionierungsansätzen und fundierten Namensanalysen Ihres Wettbewerbsumfeldes: info@nomen.de

Foto: Flughafen München