„Fair heizen“-Kampagne: Union nutzt die Macht der Worte

Juni 12, 2023

Ab 2024 werden neue Öl- und Gasheizungen verboten, doch es gelten viele Ausnahmen. Doch weil Habecks Vorhaben so kompliziert daherkommt, hat die Online-Kampagne der Union gute Aussichten, gehört zu werden – weil deren Name so schön plakativ ist.

Welche Macht ein Name entfalten kann, sieht man aktuell an der Kampagne der Union, die seit Mai 2023 unter dem eingängigen Motto „Fair heizen statt verheizen“ läuft. Obwohl alle Menschen prinzipiell das Gleiche wollen, nämlich die klimafreundliche Wärmewende, ist der Bundesregierung hier ein kapitaler Fehler unterlaufen: Sie hat ihr Vorhaben zu bürokratisch verkauft.

Erneuerbares Heizen – Gebäudeenergiegesetz (GEG)“ so heißt der Vorstoß, mit dem Deutschland seinen Teil zur Klimarettung leisten möchte. Doch wirklich attraktiv klingt das nicht. Auch der Claim der Bundesregierung „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ lockt niemanden hinter dem Ofen hervor.

Demgegenüber genießt die Union nun mit ihrer „Fair heizen“-Kampagne und Appellen wie „Verheizt nicht mein Zuhause“ ihre Rolle in der Opposition und kritisiert Missstände, für die man selbst mitverantwortlich ist.

Wie auch immer – das Beispiel zeigt die Macht der Worte und die Macht von Claims und Namen. Sie sind:

  • Imagefördernd,
  • reduzieren komplexe Zusammenhänge,
  • sind meinungsbildend – auch ohne Fakten –

und

  • vereinfachen die Kommunikation.

Mit einem passenden Wording hätte man das Gebäudeenergiegesetz von Anfang an besser verkaufen können. So hätten die Verbraucher sich auch besser damit identifiziert.

Foto von Timon Wanner auf Unsplash