Jung, smart, anders: Marken für Neobanken

März 3, 2021

Die Generation Z – gemeint sind Digital Natives, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt kamen – macht es den etablierten Banken nicht leicht. Denn auch im Finanzwesen zeigen sich die disruptiven Tendenzen der letzten Jahre mit voller Wucht. Ob für den Standard-Zahlungsverkehr oder das mobile Traden: Der gute Name alteingesessener Institute hat bei der hochgradig digitalaffinen Zielgruppe nicht unbedingt Kredit.

Denn sie tickt anders: Klassische Banken stehen hier in dem Ruf, unflexibel und wenig innovativ zu sein. Deshalb vertraut die Generation Z lieber dem Neuen statt dem Bewährten. Jüngere Anbieter gelten als glaubwürdiger, da sie die Bedürfnisse ihrer ebenfalls jungen Kunden kennen und innovative Lösungen schneller entwickeln und umsetzen als die bekannten Akteure.

Neobanken: Die Generation Z im Finanzwesen

Dementsprechend sind in den letzten Jahren zahlreiche Neobanken, auch Smartphone-Banken genannt, auf den Markt vorgedrungen. Sozusagen die Generation Z der Banken: reines Online-Banking, weltweit Bargeld ohne stationäres Filialnetz, unkomplizierte und kostenlose Kontoeröffnung über Video-Ident-Verfahren, Bezahlen und Mobile Trading – alles per Smartphone und Fingertipp.

Die Corona-Pandemie hat den Neobanken zusätzlichen Schub gegeben. Kontaktloses Bezahlen setzt sich überall durch und dürfte das Bargeld ebenso wie z. B. gedruckte Bücher oder CDs aussterben lassen.

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Unkonventionelle Namen kommen gut an

So unkompliziert wie die Transaktionen der Smartphone-Banken sind auch die dazugehörigen Markennamen: Robinhood, Revolut, N26, Bitwala, Tomorrow, Transferwise, Vimpay, Vivid Money – die Liste ließe sich noch fortsetzen.

Noch vor Kurzem wären derartige Firmennamen im seriösen Finanzwesen ein No-Go gewesen. Doch wie heißt es so schön: Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Bei neuen Angeboten besser eine neue Marke

Was heißt das nun für klassische Banken, die mit neuen Angeboten die Generation Z erreichen wollen? Sybille Kircher, geschäftsführende Gesellschafterin der Düsseldorfer Namensagentur Nomen rät in diesem Fall zu einer eigenständigen Marke: „Nur mit einem eigenständigen Namen, der losgelöst von dem klassischen Markennamen der Bank ist, lässt sich der Auftritt als ‚mobile Bank‘ glaubwürdig vermitteln.“