Naming: „Plus“ ist kein Gewinn
ong>Der Namenszusatz „Plus“ und „+“ ist derzeit beliebt wie kaum ein anderer. Doch bei genauerer Betrachtung schwächelt er.
Auch in Naming-Fragen ist Google wieder einmal Vorreiter. Während sich der Namenszusatz „Plus“ bzw. „+“ derzeit quer durch alle Branchen wie ein Lauffeuer verbreitet, hat der Internet-Riese ihn schon wieder aufgegeben. Google+ ist Geschichte. Auch wenn Namen nie der einzige Grund für Produktflops sind, so hat sich hier doch gezeigt, dass ein simples „+“ nicht ausreicht, um einen echten Mehrwert für die Marke zu generieren. Diffus, eindimensional, austauschbar – eine solche Positionierung trägt auf Dauer nicht.
Inflationärer Gebrauch des „+“
Dennoch werden täglich weitere Marken mit einem Plus versehen, um auf diese Weise Upgrades zu vermarkten. Allen voran in der Mobilfunkbranche (z. B. Galaxy S10 Plus, Nokia 7 Plus), in der Finanzbranche (z. B. Postbank Giro Plus), in der Medienlandschaft (z. B. Bild+, w&v+), bei Streaming-Diensten (Disney+, Sky+), Hotelmarken, Tarifen von Energieversorgern – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Vor- und Nachteile abwägen
[caption id="attachment_4531" align="alignright" width="288"] Foto: Fotolia/Do Ra[/caption]
Der Namenszusatz bietet auf den ersten Blick einige Vorteile:
- kurz und prägnant
- international verständlich
- profitiert von der Strahlkraft der Dachmarke
- nicht schutzfähig, kann somit auch von Wettbewerbern kopiert werden
- Austauschbarkeit steigt mit der Anzahl ähnlicher Wettbewerbsnamen
- schwächt die Dachmarke, da das „+“ die Werthaltigkeit für sich beansprucht und damit die Dachmarke ohne das Zusatzangebot abwertet
- unklare Schreibweise, hinderlich bei der Suche im Internet bzw. bei der Domain-Eingabe