Naming: „Plus“ ist kein Gewinn

Juli 2, 2019

Der Namenszusatz „Plus“ und „+“ ist derzeit beliebt wie kaum ein anderer. Doch bei genauerer Betrachtung schwächelt er.

Auch in Naming-Fragen ist Google wieder einmal Vorreiter. Während sich der Namenszusatz „Plus“ bzw. „+“ derzeit quer durch alle Branchen wie ein Lauffeuer verbreitet, hat der Internet-Riese ihn schon wieder aufgegeben. Google+ ist Geschichte. Auch wenn Namen nie der einzige Grund für Produktflops sind, so hat sich hier doch gezeigt, dass ein simples „+“ nicht ausreicht, um einen echten Mehrwert für die Marke zu generieren. Diffus, eindimensional, austauschbar – eine solche Positionierung trägt auf Dauer nicht.

Inflationärer Gebrauch des „+“

Dennoch werden täglich weitere Marken mit einem Plus versehen, um auf diese Weise Upgrades zu vermarkten. Allen voran in der Mobilfunkbranche (z. B. Galaxy S10 Plus, Nokia 7 Plus), in der Finanzbranche (z. B. Postbank Giro Plus), in der Medienlandschaft (z. B. Bild+, w&v+), bei Streaming-Diensten (Disney+, Sky+), Hotelmarken, Tarifen von Energieversorgern – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Vor- und Nachteile abwägen

Foto: Fotolia/Do Ra

Der Namenszusatz bietet auf den ersten Blick einige Vorteile:

  • kurz und prägnant
  • international verständlich
  • profitiert von der Strahlkraft der Dachmarke

Doch die Nachteile überwiegen:

  • nicht schutzfähig, kann somit auch von Wettbewerbern kopiert werden
  • Austauschbarkeit steigt mit der Anzahl ähnlicher Wettbewerbsnamen
  • schwächt die Dachmarke, da das „+“ die Werthaltigkeit für sich beansprucht und damit die Dachmarke ohne das Zusatzangebot abwertet
  • unklare Schreibweise, hinderlich bei der Suche im Internet bzw. bei der Domain-Eingabe

NOMEN empfiehlt: Prüfen Sie, ob es stattdessen eine aussagekräftigere Benennungsalternative mit mehr Differenzierungspotenzial gibt. Denn auch Namenszusätze bieten eine wertvolle Chance, die Marke stärker zu profilieren und im Sinne der Markenpositionierung zusätzlich aufzuladen.

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