Rassistische Namen: Verbraucher reagieren sensibel

April 18, 2014

Schokoküsse

„Mohr“ und „Neger“ haben zu Recht ausgedient: Hersteller achten heute auf politisch korrekte Produktnamen.

Schokokuss statt Negerkuss oder Mohrenkopf – dieser feine Unterschied ist weit mehr als nur Wortklauberei. Dass die – wenn auch unbeabsichtigte –Diskriminierung dunkelhäutiger Menschen handfeste Imageschäden hervorrufen kann, diese Erfahrung macht beispielsweise der Unilever-Konzern in Österreich. 2009 wurde unter der Marke Eskimo (die in Deutschland Langnese heißt) eine Eiskreation namens „Cremissimo à la Mohr im Hemd“ und dem Kampagnen-Claim „I will mohr!“ vermarktet. Der Sortenname war als Anspielung auf eine österreichische Süßspeise gedacht. Nach heftigen Protesten von Seiten der Verbraucher und zahlreichen Beschwerden beim österreichischen Werberat stoppte der Konzern die Kampagne.

Sarotti: Traditionsmarke erfolgreich repositioniert

Wie das Handelsblatt berichtet, sah sich auch die Schokoladenmarke Sarotti wegen ihres Markenzeichens mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Bereits im Jahr 2004 entschied sich Stollwerck, den Namen und das Aussehen des langjährig bekannten Sarotti-Mohrs zu verändern. Seitdem heißt er „Sarotti-Magier der Sinne“ und seine Hautfarbe ist nicht mehr schwarz, sondern golden. Das Tablett, das von manchen Verbrauchern als Zeichen der Sklaverei gedeutet wurde, ist ebenfalls verschwunden. Das Logo zeigt den Sarotti-Magier stattdessen mit einer Mondsichel und Sternen.

Mehr über rassistische Produktnamen lesen Sie hier:http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/negerkuss-sarotti-mohr-und-co-wenn-zigeunersauce-auf-politische-korrektheit-trifft/8643966.html#image