Die Neckarsulmer Traditionsmarke für Automobile und Motorräder leidet unter der Namensgleichheit mit der berüchtigten Terrorzelle.
Die Automobil- und Motorradmarke NSU aus Neckarsulm Böblingen existiert seit 1873. Nun ist sie im Laufe weniger Monate verbrannt. Im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung schildern Mitglieder des Fanclubs, wie sie durch die gleichnamige Terrorzelle unverschuldet in eine terroristische Ecke gedrängt werden. „Wegen meiner NSU-Fahne in der Garage wurde ich bereits gefragt, ob ich rechtsradikal sei“, erklärte der Besitzer einer Pension aus dem Schwarzwald. Andere Clubmitglieder berichten von misstrauischen Blicken bei der Erwähnung ihrer NSU-Mitgliedschaft oder davon, dass sie ihre Oldtimer aus Angst vor Vandalismus nicht mehr unbeaufsichtigt an der Straße parken. Seit 1969 gehört die Marke der Audi AG – damals fusionierte NSU mit der VW Tochter zur „Audi NSU Auto Union AG“, 1985 wurde das Kürzel aus dem Namen gestrichen. Nun hoffen die Betroffenen, dass der Imageschaden nicht von Dauer ist. Das ist jedoch unwahrscheinlich. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Stadt Nürnberg, so berichtet die Stuttgarter Zeitung weiter, inzwischen an städtischen Fahrzeugen das Kfz-Kennzeichen N – SU ändern lässt und Zulassungsstellen die Buchstabenkombination nicht mehr ausgeben.
Quelle: Stuttgarter Zeitung