Richtungsweisend: Namen für digitale Ökosysteme

Januar 14, 2019

Das Internet der Dinge (IoT – Internet of Things) vernetzt Haushalte, Unternehmen und Behörden, es steuert Produktions- und Logistikprozesse, optimiert Abläufe im Gesundheitswesen, Mobilitätsangebote und vieles mehr.

Die Vernetzung von Produkten und Know-how gilt derzeit als größter Wachstumstreiber überhaupt. Eine Voraussetzung für die erfolgreiche Vermarktung ist, dass die Angebote ganz auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten sind und aus einer Hand angeboten werden. Die Top-Unternehmen vieler Branchen haben dies längst erkannt und sogenannte digitale Ökosysteme entwickelt. Der bildhafte Begriff veranschaulicht sehr gut, um was es dabei geht – ein florierendes Netzwerk aus Partnern, Kunden, Entwicklern und anderen Akteuren zu bilden, in dem alle auf einer einzigen Plattform auf ein gemeinsames und für alle profitables Ziel hinarbeiten.

Die richtige Strategie finden

Zur Partizipation an digitalen Ökosystemen stehen zwei Strategien zur Auswahl – eine eigene Plattform gründen oder Dienstleistungen auf einer Plattform branchenfremder Partner anbieten. Letzteres bietet sich zum Beispiel für Finanzdienstleister an. Beim Markenaufbau eigener Plattformen gilt es, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Wie lassen sich die neuen digitalen Services gewinnbringend vermarkten? Was genau interessiert den Kunden? Faustregel: Weg von der Technik, hin zum Kundennutzen.
  1. Wie werden die unterschiedlichen Akteure innerhalb des Ökosystems gesteuert? Es ist unerlässlich, dass alle Beteiligten im Sinne der Marke agieren und diese nicht schädigen.
  1. Wie lässt sich – bis hin zum Endkunden – Vertrauen in die Marke aufbauen? Die Angst vor Datenmissbrauch ist groß und will ausgeräumt werden. Dies gelingt nicht zuletzt durch einen vertrauenswürdigen Namen und eine transparente, anschauliche Kommunikation, die Praxisbeispiele und zufriedene Kunden zeigt.
  1. Und last but not least: Wie soll das digitale Ökosystem heißen? Wie werden Teilbereiche bzw. Angebote innerhalb des Systems benannt? Auch hier gilt: Der Markenname muss am Kundennutzen entlang entwickelt werden. Buzzwords, die auf Vereinfachung, Intelligenz oder Effizienzsteigerung zielen, sind ungeeignet, da sie auf alle Angebote im IoT zutreffen.

Hier drei Beispiele für Namensstrategien von digitalen Ökosystemen:

Grafik: Volkswagen

Volkswagen We: Der Konzern plant 3,5 Mrd. Euro Investitionen in die Digitalisierung bis 2025, um das Auto zum zentralen Knotenpunkt im Internet der Dinge werden zu lassen. Bereits heute bietet Volkswagen seinen Kunden folgende Anwendungen: „WePark“ (Park-App mit integrierter Abrechnung), „WeDeliver“, (Paketlieferung in den Kofferraum), „WeExperience“ (personalisierte Angebote und Empfehlungen in Parkplatz-Nähe) und „WeShare“ (Car-Sharing). Langfristig sollen alle Marken des Volkswagen Konzerns ihren Kunden solche Plattformlösungen anbieten. Auch wenn es unterschiedliche Positionierungen geben wird, liegt allen die Idee einer übergreifenden Systemarchitektur zugrunde.

Foto: Siemens

Mindsphere: Ein futuristisch anmutender Name für eine cloudbasierte, offene IoT-Plattform von Siemens. Sie verbindet Produkte, Anlagen, Systeme und Maschinen und ermöglicht es dem Anwender, die Fülle von Daten aus dem Internet der Dinge mit umfangreichen Analysen zu nutzen. Über Mindsphere können zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbauer ihre Maschinen vermieten und so deren Auslastung optimieren. Die Mindsphere-Funktionen sind über eine Namensstruktur klar und kundenfreundlich gebündelt: MindAccess, MindConnect, MindSphere-Applikationen und MindServices.

Foto: Bosch

Nexeed: Bosch setzt auf die vernetzte Fabrik und nutzt dazu Nexeed, eine neue Industrie 4.0-Software. Nexeed bündelt Software und Services für Produktion und Logistik. Nexeed-Lösungen vereinfachen den Arbeitsalltag der Mitarbeiter und optimieren die Fertigung hinsichtlich Transparenz, Agilität, Kosten, Qualität und Zeit. Das Portfolio erstreckt sich vom Sensor über die Maschinenautomatisierung bis in die Cloud. Entsprechend kombiniert lassen sich mit Nexeed-Lösungen einzelne Linien, ganze Werke und Werksverbunde sowie deren Intralogistik und der externe Warenstrom miteinander vernetzen. Die von Nomen entwickelte Namensstrategie fußt auf einer eigenständigen Dachmarke und beschreibenden Servicebezeichnungen, die für Transparenz und Orientierung innerhalb des Angebots sorgen: Nexeed Production Performance Manager, Nexeed Data Analytics, Nexeed Intralogistics Execution, Nexeed Track & Trace etc. „Der Name Nexeed verbindet Vernetzung mit Erfolg und kann mit den verschiedenen Anwendungen mitwachsen“, kommentiert Nomen-Geschäftsführerin Sybille Kircher.

 

Foto: Volkswagen