Namensfindung mit Risiko: Was der Airfryer über Markenstrategie lehrt

Wenn man im Elektromarkt oder online nach Küchengeräten sucht, stößt man unweigerlich auf Produkte namens Airfryer. Eigentlich ein seit 2010 geschützter Markenname von Philips, tatsächlich aber längst ein Alltagswort, das von unzähligen Herstellern für verschiedene Arten von Heißluftfritteusen genutzt wird. Aus Sicht von NOMEN, der Düsseldorfer Agentur für Namensfindung, ein Lehrstück dafür, wie schnell ein Markenname an Profil und letztendlich wohl auch Wert verlieren kann.

Mit Airfryer setzt Philips auf einen Markennamen, der auf Anhieb nachvollziehbar ist. Er beschreibt die Funktion des Produkts und macht die Innovation für potenzielle Kunden direkt greifbar. Diese Verständlichkeit war ein Türöffner für einen unkomplizierten Markteintritt – doch genau darin liegt das Problem. Denn je näher ein Name an einer Beschreibung ist, desto leichter können Nachahmer ihn ungehindert übernehmen.
Dass Airfryer eine eingetragene Marke ist, interessiert den Markt offenbar wenig. Heute begegnet man Varianten wie „Air Fryer“ oder „Air-Fryer“ gefühlt überall. Für Konsumenten verschwimmen die Grenzen hierdurch immer weiter: Der Begriff steht längst nicht mehr nur für das Originalprodukt von Philips, sondern für die gesamte Kategorie.
Die Risiken einer solchen Entwicklung:
- Verwässerung: Der ursprünglich geschützte Markenname verliert seine Unterscheidungskraft und wird zum generischen Begriff.
- Markenkraftverlust: Wenn ein Name zum Synonym für die Gattung wird, sinkt seine Fähigkeit, sich vom Wettbewerb abzugrenzen – Strahlkraft und Markenwert erodieren.


Anderen beschreibenden Marken ist es schon so ergangen – was manche Unternehmen aber nicht davon abhält, das eigene Produkt mit einem funktionalen Namen zu versehen. Dennoch verweisen wir hier gerne auf zwei Beispiele: Spüli von Procter & Gamble wurde so erfolgreich, dass „Spüli“ im deutschen Alltag zum Gattungsbegriff für Spülmittel wurde. Auch wenn Spüli wegen seines angestaubten Images später in Fairy umbenannt wurde, ändert es nichts am eigentlichen Problem: Der Markenname löste sich in der Produktkategorie auf. IBM Personal Computer erlebte ein ähnliches Schicksal: Aus dem markanten Namen entstand die generische Abkürzung „PC“, die bald von allen Wettbewerbern genutzt wurde und IBM das Alleinstellungsmerkmal nahm.
Lehre für die Namensstrategie
Diese Beispiele, aber auch der Fall Airfryer verdeutlichen: Funktionale Namen mögen den Einstieg erleichtern, doch sie öffnen Nachahmern Tür und Tor. Erfolgreiche Markennamen sind nicht beschreibend, sondern einzigartig. Sie schaffen eine klare Differenzierung, schützen Innovationen und sichern langfristig den Markenwert.

Hier zeigt sich im Übrigen auch der Kern und Nutzen professioneller Namensentwicklung: Naming ist nicht nur Namensfindung, sondern echte Brand Creation. Wer Markennamen entwickeln lässt, sollte auf den guten Rat seiner Agentur für Namensfindung hören und von Anfang an auf kreative Unverwechselbarkeit setzen. Denn sonst wird die eigene Marke irgendwann allen gehören und niemandem mehr nutzen.
Wir begleiten dich auf deinem Weg zu Namen, die markant sind und langfristig tragen: info@nomen.de oder 0211 577 906-0
Foto by Philips